Montag, 25. Januar 2010

WIR WISSEN NICHT

Karl Reimund Popper sprach vom Staunen, als er das Wunder des Lebens bedachte:

"Wir wissen nicht, warum wir auf diesem wunderbaren kleinen Planeten leben, oder warum es soetwas gibt wie das Leben, dass unseren Planeten so schön macht. Aber wir sind hier. Und wir haben allen Grund darüber zu staunen und dankbar zu sein. Es ist fast ein Wunder, denn nach allem was uns die Wissenschaft sagen kann, ist das Universum nahezu leer. Sehr viel leerer Raum. Und sehr wenige Materie. So hat das Leben jedenfalls Seltenheitswert. Es ist kostbar. Wir neigen dazu, das zu vergessen und das Leben gering zu achten. Alle Menschen sind Philosophen, weil sie die eine oder andere Einstellung oder Haltung, gegenüber dem Leben und dem Tod, einnehmen. Es gibt solche, die das Leben für wertlos halten, weil es ein Ende hat. Sie übersehen, dass das gegenteilige Argument ebenso verfochten werden kann. Gäbe es kein Ende, so hätte das Leben keinen Wert. Sie übersehen, dass es zum Teil die stets gegenwärtige Gefahr ist, das Leben zu verlieren, die uns hilft, den großen Wert des Lebens zu begreifen."

Karl Reimund Popper geb. am 28 JULI 1902 in Wien, gest. am 17 SEPTEMBER 1994 in London, war 1949-1969 Professor in London. Er begründete mit seinen Arbeiten zu Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie den kritischen Rationaismus.